Hintergrundinformation

Geschichte

Shared Archiving Austria entstand aus dem Zusammenschluss zweier unabhängig voneinander gegründeter Initiativen: Der Fokusgruppe „Nationales Archivierungskonzept", die vom Forum Universitätsbibliotheken Österreichs (UBIFO) gegründet wurde und einem Projekt der Bibliothek der Universität Wien mit dem Ziel, die Dubletten in den etwar 50 Standorten der Universitätsbibliothek zu reduzieren. Um Kompetenzen zu bündeln und Parallelaktivitäten zu vermeiden, wurden die beiden Projekte 2011 zusammengeführt.

2012 richteten die Partneruniversitäten in einem Pilotprojekt anhand des Journals der American Chemical Society (ACS) Workflows für die gemeinsame Archivierung ein. In Arbeitsgruppen zur Vertrags- und Workflow-Gestaltung wurden Vertragsvorlagen für künftige Archivierungsvorhaben erarbeitet. Dabei zeigte sich das Potential für weitere ohne großen finanziellen Mehraufwand umsetzbare Archivierungsprojekte.

2012 startete das Projekt indem ein Rahmenvertrag für die künftige Zusammenarbeit von allen österreichischen Universitätsbibliotheken unterschrieben werden konnte. Zudem ernannte jede der teilnehmenden Einrichtungen Verantwortliche für weitere Archivierungsprojekte.

2013 wurde das erste Archivierungsprojekt realisiert. Sieben Einrichtungen mit umfangreichen Beständen unterschrieben eine Erweiterung zum Rahmenvertag, um das Journal der American Physical Society (APS) gemeinsam zu archivieren. Als Archivbibliothek wurde die Bibliothek der Universität Wien ausgewählt. Informationen zu weiteren Archivierungsaktivitäten in den Folgejahren finden Sie in der Liste der Archivierungsprojekte.

2014 intensivierten sich der Kontakt und der Austausch zu anderen europäischen Archivierungsinitiativen und erste Schritte zum Aufbau einer internationalen Infrastruktur folgten. Diese wurden in Form einer Podiumsdiskussion im Rahmen eines IFLA-Meetings in Paris weiter diskutiert. Für die gemeinsame Arbeit richtete die OBVSG den Bereich "Verteilte Archivierung - Shared Archiving Austria" im OBV-Wiki ein.

2015 fand das erste Treffen von sieben europäischen Initiativen an der Universitätsbibliothek Wien statt, bei dem die Zusammenarbeit offiziell beschlossen wurde. Seit 2016 setzt sich diese internationale Kooperation unter dem Namen EPICo (European Print Initiatives Collaboration) fort.

Im Anschluss an die Konferenz „Sharing is Caring“ an der Universität Mainz im September 2016 begann die enge Zusammenarbeit mit der deutschen Initiative Speicherverbund Nord um Metadaten für Archivierungsprojekte anzupassen. Dies führte 2018 zur Implementierung eines neuen Metadatenschemas – basierend auf dem neuen Bibliothekssystem Alma – für den österreichischen Verbundkatalog.

2020 wurde das Aufgabengebiet der OBVSG im Rahmen einer Gesetzesnovellierung erweitert und die Koordination der Initiative Shared Archiving Austria (unter dem Namen Shared Storing Austria) der OBVSG übertragen. 2021 richtete die OBVSG eine Koordinationsstelle ein und konnte erste Maßnahmen erfolgreich umsetzen.

Literatur

  • Deborah Shorley, Daryl Yang, Brigitte Kromp, Wolfgang Mayer:
    Collections Earning Their Keep. An Overview of International Archiving Initiatives.
    In: 027.7 Zeitschrift für Bibliothekskultur 3.2015, 1, pp. 30-46 (DOI: 10.5281/zenodo.4704913).
  • Brigitte Kromp, Wolfgang Mayer:
    Gemeinsame Archivierung an den österreichischen Universitätsbibliotheken: Neues Geld statt altem Raum
    In: Bruno Bauer (Hg.): Universitätsbibliotheken im Fokus. Aufgaben und Perspektiven der Universitätsbibliotheken an öffentlichen Universitäten in Österreich (=Schriften der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB) 13), pp. 87-98. Graz: Neugebauer, 2013 (http://eprints.rclis.org/24282/)
  • Brigitte Kromp, Wolfgang Mayer:
    Shared Archiving as a Chance to Acquire Fresh Money for Collection Development. World Library and Information Congress: 77th IFLA General Conference and Assembly, San Juan, Puerto Rico, 13-18 August 2011. (https://www.ifla.org/past-wlic/2011/113-kromp-en.pdf)