Digitale Objekte sind zu einem bedeutenden Teil unseres wissenschaftlichen und kulturellen Erbes geworden. Aktuelle Soft- und Hardware veralten jedoch schnell und werden durch neue Technologien abgelöst. Das Ziel der digitalen Langzeitarchivierung (LZA) ist es, die Nutzbarkeit der digitalen Objekte zu gewährleisten und diese für künftige Generationen zu bewahren.
In den vergangenen Jahren ist der digitale Bestand in österreichischen Gedächtniseinrichtungen stark angewachsen. Diese umfassen neben hochwertigen Digitalisaten auch Born-digital-Objekte, welche besondere Maßnahmen erfordern, da in diesem Fall kein analoges Originalobjekt zur Verfügung steht, das – so es der konservatorische Zustand zulässt – nochmals digitalisiert werden kann. Exemplarisch seien unter den Born-digital-Objekten Hochschularbeiten (Dissertationen, Masterarbeiten etc.), E-Books, elektronische Zeitschriften, digitale Akten u.v.m. genannt.
Einige der am österreichischen Bibliothekenverbund teilnehmenden Einrichtungen verfügen über einen gesetzlichen Auftrag, diese digitalen Objekte langfristig zu erhalten – darunter als nationale Gedächtnisinstitution die Österreichische Nationalbibliothek und das Österreichische Staatsarchiv sowie Einrichtungen der Länder. Institutionen mit Forschungsschwerpunkt, wie z.B. Universitäten, sind zunehmend durch Richtlinien bei der Einwerbung von Projektmitteln dazu verpflichtet, die Verfügbarkeit und Nachvollziehbarkeit der publizierten Forschungsergebnisse zu gewährleisten. Den in verschiedenen Kontexten erstellten digitalen Objekten ist gemeinsam, dass ihre Erstellung mit erheblichen finanziellen Ressourcen verbunden war, denen in den digitalen Objekten entsprechende Werte gegenüberstehen.
Der von der OBVSG angebotene digitale Langzeitarchivierungsdienst unterstützt bei allen Maßnahmen der digitalen Langzeitarchivierung. Er basiert auf der Software Libsafe der Firma Libnova. Libsafe baut auf dem Open Archival Information System (OAIS) Referenzmodell (ISO 14721:2012) auf.
Die langfristige Archivierung digitaler Objekte ist ein aktiver Prozess und beginnt mit Maßnahmen, die es ermöglichen, die Kontrolle über die Inhalte und Daten in der jeweiligen digitalen Sammlung zu übernehmen und ihren gesamten Lebenszyklus zu begleiten. Zu diesen Maßnahmen zählen neben der Wahl des besten Dateiformats die regelmäßige Risikoanalyse, Obsoleszenzkontrolle sowie das Ergreifen geeigneter Maßnahmen zur Migration in das Format der nächsten Generation.
Ingest (Datenimport)
Data Management
Dissemination und Schnittstellen
Risikoanalyse und Formatmigration
Speicher
Administration
Fachliche Betreuung
Support
Systemadministration